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INFORMATIK2021: Was ist sozial nachhaltige Technologiegestaltung?

Im Zuge der INFORMATIK2021, der 51. Jahrestagung der Gesellschaft für Informatik (GI), stellte das Digital Autonomy Hub die Frage, wie sozial nachhaltige Technologiegestaltung aussehen kann und welche Verantwortung Entwickler*innen gegenüber Nutzer*innen haben.

Die interdisziplinäre Gesprächsrunde setzte sich zusammen aus Dr. Bianca Herlo, Designforscherin und Forschungsgruppenleiterin am Weizenbaum-Institut für die vernetzte Gesellschaft, Marie Kochsiek, Soziologin und Entwicklerin der Zyklusapp drip, Dr. Matthias Peissner, Institutsdirektor und Leiter des Forschungsbereichs Mensch-Technik-Interaktion bei Fraunhofer IAO und Dr. Wolfram Wingerath, Leiter Data Engineering bei baqend und GI-Junior Fellow.

Bianca Herlo betonte, dass sich die Diversität der Gesellschaft sowohl in Entwicklerteams, als auch in den Daten widerspiegeln müsse, die Verwendung finden, um Diskriminierung in der Digitalisierung entgegenzusteuern. Dabei spiele auch Regulierung eine Rolle, die Verantwortung liege nicht alleine bei den Entwickler*innen oder Nutzer*innen.

Mehr Zugang zu aussagekräftigen Daten über Mensch-Technik-Interaktionen wünschte sich Matthias Peissner, denn nur so könne man bedarfsorientierte technische Lösungen entwickeln. Es bestehe außerdem noch hoher Forschungsbedarf, vor allem für verantwortungsvolle Datensammlung im Arbeitskontext.

Wolfram Wingerath berichtete, dass in der Praxis oftmals Informationen über potenzielle Nutzer*innen fehlen. Besonders wichtig für eine sozial nachhaltige Digitalisierung sei aber nicht nur, wie die technischen Systeme gestaltet sind, sondern auch, dass alle Menschen Zugang zu einer adäquaten Internetverbindung haben, um überhaupt teilhaben zu können.

Die Möglichkeiten der Digitalisierung für alle greifbar und verständlich zu machen, sei laut Marie Kochsiek besonders wichtig, wenn es um den Privatbereich geht. Wenn etwa Daten zur körperlichen und mentalen Gesundheit erhoben und verarbeitet werden, müssen Entwickler*innen ein hohes Maß an Bewusstsein für die Auswirkungen der eigenen Technologie haben.

Das Gespräch wurde von Digital Autonomy Hub-Projektleiterin Elisabeth Schauermann moderiert.